Podcast: Autoimmunerkrankungen
Was passiert, wenn sich unser Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet?
Autoimmunerkrankungen existieren wohl, ebenso wie Krebserkrankungen, bereits so lange wie die Menschheit selbst. Archäologen fanden erste Hinweise in den Grabstätten indigener Völker Südamerikas. In Europa wurden hingegen typische Skelettveränderungen erstmals im 16. Jahrhundert beschrieben. Weitere 400 Jahre vergingen bis zum ersten großen Durchbruch bei den Therapiemöglichkeiten: der Entdeckung von Cortison. Mittlerweile geht das Therapiespektrum der Rheumatolog:innen weit über die Glucocorticoide hinaus. Die Entwicklung moderner, immunmodulierender Medikamente konnte bereits deutlich zur Steigerung der Lebensqualität Betroffener beitragen.
“Autoimmunität steckt im Grunde in jedem von uns”, so Dr. med. Udo Schneider, Oberarzt der Rheumatologie der Charité Berlin. Die Pathogenese von Autoimmunerkrankungen ist komplex und über die rheumatischen Erkrankungen hinweg sehr heterogen. Trifft eine genetische Prädisposition auf exogene Einflussfaktoren, beispielsweise Infekte, UV-Strahlung oder Nikotinabusus, kann eine Autoimmunerkrankung ausgelöst werden. Nicht nur die Entstehung ist komplex, auch der Verlauf von Autoimmunerkrankungen ist dynamisch und variabel.
Gemeinsam mit Herrn Dr. Schneider sprechen wir im Interview über verschiedene rheumatologische Erkrankungen, die zugrunde liegenden zellulären Mechanismen und welche modernen Therapien zur Verfügung stehen. In unserem Gespräch verrät er uns außerdem, was Rheumatolog:innen zu Zeiten der Corona-Pandemie beschäftigt, und beantwortet ganz praktische Fragen wie:
Was sind Red Flags, die auf Autoimmunerkrankungen hinweisen? Was ist ein rheumatologisches Basislabor? Und wann überweise ich als niedergelassene:r Kolleg:in an die Rheumatologie?
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