Podcastinterview: Patient Blood Management

Rosa Bartel - Mittwoch, 14.10.2020
 Dr. Johanna Weiland und Prof. Dr. Jürgen Lutz lächeln vor hellblauem Hintergrund.

Wie ein kluger Umgang mit Blut die Sicherheit von Patient:innen steigern kann.

Das Patient Blood Management (PBM) ist ein Behandlungskonzept, das das eigene Blut zu operierender Patient:innen in den Mittelpunkt stellt. Ziel soll sein, die Sicherheit der Patient:innen v.a. im perioperativen Bereich zu verbessern. Das interdisziplinäre Team bemüht sich bspw. bei Eingriffen mit erwartbar hohem Blutverlust darum, präoperative Anämien zu optimieren und Blutverluste vor, während und nach einer Operation so gering wie möglich zu halten. Durch verschiedene Maßnahmen (z.B. weniger Blutentnahmen, Einsatz minimalinvasiver OP-Techniken) sollen vermeidbare Blutverluste reduziert und die Anzahl benötigter Transfusionen verringert werden. Bereits seit 2011 wird der interdisziplinäre, multimodale Ansatz von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Das PBM-Credo “So viel Blut wie nötig und so wenig wie möglich” bezieht sich v.a. auf den Einsatz von Blutkonserven. Aber warum versucht man überhaupt, den Einsatz von Fremdblut gering zu halten? Darauf gibt es seit einer Weile neue Antworten: Studien belegen, dass gespendete Erythrozytenkonzentrate erhebliche Nebenwirkungen haben und sowohl Morbidität als auch Mortalität der Patient:innen erhöhen können. Ist doch die Gabe von Fremdblut erforderlich, stellt das PBM sicher, dass die limitierten Bestände der Blutbänke rational und sicher eingesetzt werden, denn nicht nur während der aktuellen Corona-Pandemie mangelt es an Spenderblut. Gut also, dass sich das PBM in vielen Kliniken bereits etabliert hat. 

Obwohl bei etwa 30% der Bevölkerung eine Anämie nachgewiesen werden kann, fallen viele der Betroffenen erst beim zielgerichteten Screening auf. Die Vorbereitung auf elektive Eingriffe umfasst daher immer die Untersuchung auf eine Anämie und ggf. deren Therapie. Mehr Hintergründe zum Patient Blood Management besprechen wir in unserem zweiteiligen Podcast-Interview mit unseren beiden Gästen, Dr. Johanna Weiland und Prof. Dr. Jürgen Lutz aus dem St. Vinzenz-Hospital in Köln. 

In der ersten Folge finden wir heraus, was sich hinter dem PBM-Konzept verbirgt und was es mit dem “3-Säulen-Modell” auf sich hat. Außerdem geben unsere Gäste praktische Tipps zur Früherkennung, Labordiagnostik und Behandlung einer präoperativen Anämie! 

In der zweiten Podcastfolge gehen wir u.a. auf folgende Fragen ein: Wie kann ich den intraoperativen Blutverlust minimieren? Wann ist der Einsatz von Blutkonserven sinnvoll? Und wie etabliere ich das PBM an meiner Klinik?

Kostenfrei Teil 1 hören auf:

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Weitere Informationen zum Podcast und zu relevanten AMBOSS-Inhalten:  Patient Blood Management  , AMBOSS-Podcast